Schwangere2

Geburtshilfe

Von der Feststellung der Schwangerschaft über die Begleitung durch die Monate bis zur Geburt, wir setzten unser Können und unsere Sorgfalt mit viel Freude ein, um Sie bestmöglich durch Ihre Schwangerschaft zu begleiten. Unser Ziel ist dabei, Sie und Ihr Kind auf einem sicheren Weg aber auch mit möglichst viel Leichtigkeit und Freude unterwegs zu wissen. Dieser Wunsch treibt uns an.

Schwanger - und jetzt?

Sie sind schwanger, jetzt sind viele neue Fragen da. Zuerst einmal, herzlichen Glückwunsch, wir freuen uns mit Ihnen! Wir möchten Ihnen einige Empfehlungen geben, was bis zum ersten Termin bei uns in der Praxis (im Idealfall ab der 7. Schwangerschaftswoche, also ca. 2 Wochen nach ausbleiben der Menstruation) jetzt wichtig ist: 

Ernährung in der Schwangerschaft

Ernährung: Werdende Mütter sollen sich gesund und ausgewogen ernähren, aber nicht „für 2 essen“. Auf dem Speiseplan sollten Gemüse, Fleisch, Hülsenfrüchte, Obst, Vollkorngetreide und einmal in der Woche Fisch stehen. Verzichten sollten Sie unbedingt auf rohes Fleisch und Produkte aus roher, nicht pasteurisierter Milch, da hierdurch Krankheitserreger, die zu Schäden beim Kind oder zu Fehlgeburten führen können, übertragen werden könnten. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, am besten Wasser oder ungesüßter Tee, ist wichtig. Meiden Sie zuckerhaltige Getränke, auch Saftschorle enthält viel Zucker und kann damit zu einer zu hohen Gewichtszunahme der Schwangeren und der Geburt eines sehr schweren Kindes führen. Um Mangel vorzubeugen sollten Sie zusätzlich auch bei gesunder Ernährung 400ug Folsäure für das erste Schwangerschaftsdrittel und 150 ug Jodid täglich für die gesamte Schwangerschaft einnehmen.

Genussmittel: Kaffee oder Tee sind in kleinen Mengen erlaubt. Eine höhere Koffeinzufuhr ist zu vermeiden. Ganz tabu ist Alkohol, auch kleinere Mengen Alkohol können dem Kind erheblich schaden. Wenn Sie bisher geraucht haben, ist es für ihr Kind am besten, wenn Sie sofort ganz aufhören. Rauchen oder Passivrauchen der Mutter kann zu Entwicklungsstörungen und Mangelversorgung des Kindes führen und ist ein Hauptrisikofaktor für den plötzlichen Kindstod.

Informieren Sie andere Ärzte oder Apotheker über Ihre Schwangerschaft, damit sie Sie bei der Auswahl notwendiger Medikamente gut beraten können. Wenn Sie bisher noch kein Folsäurepräparat ("Schwangerschaftsvitamine") nehmen, lassen Sie sich möglichst bald in der Apotheke ein Präparat empfehlen, schon vor dem Termin bei uns. 

Schwanger und Beruf

Alle Details der Berufsausübung in der Schwangerschaft regelt das Mutterschutzgesetz, lesen Sie ruhig schon einmal nach. Wichtigstes Ziel des Mutterschutzgesetztes ist der Schutz von werdender Mutter und ungeborenem Kind vor Schäden im Zusammenhang mit der Arbeit. Bestehen bei Ihrem Beruf Risiken für Schwangere, benötigen Sie eventuell schon sehr schnell eine Bescheinigung über die Schwangerschaft für den Arbeitgeber, sprechen Sie uns gerne an

Wann zur Frauenärztin?

Gerechnet wird die Schwangerschaftsdauer ab dem ersten Tag der letzten Regel (Tipp: Schwangerschafts-Apps. Etwa ab der 6. Schwangerschaftswoche (es wird gezählt als 5+1, 5+2 ... Schwangerschaftswochen) kann man die Fruchthöhle im Ultraschall sehen, ab der 7. Woche auch den Embryo mit Herzschlag. Wenn Sie keine Schmerzen oder Blutungen haben und solange warten können, ist ein 1. Ultraschall ab etwa der 6+ 3 Schwangerschaftswoche besonders schön. Danach finden die Mutterschaftsvorsorgeuntersuchungen alle 4 Wochen und in den letzten zwei Schwangerschaftsmonaten dann alle 2 Wochen statt. 

Ultraschall in der Schwangerschaft

Warum werden allen schwangeren Frauen drei Basis-Ultraschalluntersuchungen angeboten?

Viele Frauen und ihre Partner freuen sich bei einer Schwangerschaft auf die Ultraschall-Untersuchungen. Die Bilder stärken oft die erste Beziehung zum heranwachsenden Kind. Doch das ist nicht der Grund, warum allen Schwangeren drei Basis-Ultraschall-Untersuchungen angeboten werden. Die Untersuchungen haben vielmehr in erster Linie medizinische Zwecke: Mit ihrer Hilfe soll festgestellt werden, ob die Schwangerschaft normal verläuft und ob sich das Kind normal entwickelt. Und das ist die Regel: Von 100 gesunden Schwangeren bringen 96 bis 98 ein gesundes Kind zur Welt. Manchmal zeigen sich beim Ultraschall aber Auffälligkeiten, die dann weitere Untersuchungen nach sich ziehen können.

 

Welche Basis-Ultraschalluntersuchungen gibt es in der Schwangerschaft?

Nach den Mutterschaftsrichtlinien werden Ihnen während einer unkomplizierten Schwangerschaft drei Basis-Ultraschalluntersuchungen angeboten. Diese Untersuchungen liefern grundlegende Informationen über die Schwangerschaft, etwa wie groß das Kind ist, wie es liegt und ob der Mutterkuchen in Ordnung ist. Anhand der Größe des Kindes können das Alter und der Geburtstermin abgeschätzt werden. Die Untersuchungsergebnisse helfen dabei, die Geburt genauer zu planen.

Bei allen drei Ultraschalluntersuchungen wird die altersgerechte Entwicklung des Kindes überprüft und ob es sich vielleicht um Mehrlinge handelt. Es wird außerdem darauf geachtet, ob es Hinweise auf Entwicklungsstörungen gibt. Solche Hinweise kann beispielsweise die Fruchtwassermenge liefern. Darüber hinaus wird bei den einzelnen Untersuchungen Folgendes untersucht:

 

8. bis 12. Schwangerschaftswoche: 1. Basis-Ultraschalluntersuchung

Der erste Basis-Ultraschall dient vor allem dazu, die Schwangerschaft zu bestätigen. Es wird geprüft, ob die befruchtete Eizelle sich in der Gebärmutter eingenistet und zu einem Embryo beziehungsweise Fötus entwickelt hat. Vor der 10. Schwangerschaftswoche spricht man von einem Embryo, danach von einem Fötus. Beim ersten Ultraschall können bereits die Länge des Körpers oder der Durchmesser des Kopfes gemessen werden. Der Untersuchende kontrolliert auch, ob ein Herzschlag feststellbar ist.

 

18. bis 22. Schwangerschaftswoche: 2. Basis-Ultraschalluntersuchung oder erweiterter Basis-Ultraschall

Beim zweiten Ultraschall können Frauen zwischen zwei Untersuchungen wählen: Beim Basis-Ultraschall werden die Größe von Kopf und Bauch sowie die Länge des Oberschenkelknochens gemessen. Beim erweiterten Basis-Ultraschall wird zusätzlich nach folgenden Auffälligkeiten gesucht:

Kopf: Sind Kopf und Hirnkammern normal geformt? Ist das Kleinhirn sichtbar?

Hals und Rücken: Zeigen sich bei der Rückenkontur Unregelmäßigkeiten?

Brustkorb: Wie ist das Größenverhältnis von Herz und Brustkorb? Ist das Herz auf der linken Seite sichtbar? Schlägt das Herz rhythmisch? Sind die vier Kammern des Herzens ausgebildet?

Rumpf: Ist die vordere Bauchwand geschlossen? Sind Magen und Harnblase zu sehen?

Auch der erweiterte Basis-Ultraschall wird bei uns in der Praxis durchgeführt, da wir eine entsprechende Weiterbildung absolviert haben.

 

28. bis 32. Schwangerschaftswoche: 3. Basis-Ultraschalluntersuchung

Beim dritten Basis-Ultraschall werden Kopf, Bauch und Oberschenkelknochen gemessen. Auch die Lage des Kindes und sein Herzschlag werden kontrolliert.

 

Wie sicher sind die Ergebnisse und welche Aussagekraft haben sie?

Manche Entwicklungsstörungen oder Fehlbildungen des Kindes können bei einem Ultraschall gesehen werden. Die Genauigkeit der Untersuchung hängt unter anderem auch davon ab, wie viel Fruchtwasser in der Gebärmutter ist, wo die Plazenta sitzt, wie das Kind liegt und wie dick die Bauchwand der Mutter ist.

Nach heutigem Wissen schaden auch wiederholte Ultraschalluntersuchungen dem Kind nicht. Allerdings ist es auch bei guter Gerätequalität und Qualifikation des Untersuchers sowie höchster Sorgfalt nicht möglich, alle angeborenen Erkrankungen zu erkennen, auch unauffällige Untersuchungen bedeuten keine Garantie für ein gesundes Kind.

Sollte ein Ultraschall auf Auffälligkeiten hindeuten oder zu unklaren Ergebnissen führen, können diese durch weiterführende Untersuchungen abgeklärt werden. Welche zusätzlichen Untersuchungen infrage kommen, würden wir in diesem Fall mit Ihnen besprechen.

 

Welche weiteren Ultraschalluntersuchungen werden angeboten?

In der 12.-14. SSW kann auf Wunsch zusätzlich eine spezielle Ultraschalluntersuchung, das Ersttrimester-Screening, auch Nackenfaltenmessung genannt, durchgeführt werden. Hierbei wird nach Hinweiszeichen für das Vorliegen einer Chromosomenstörung wie der Trisomie 21 (Down-Syndrom) gesucht. Die Genauigkeit dieser Untersuchung wird durch eine zusätzliche Blutuntersuchung des mütterlichen Blutes erhöht.

 

Bei einer Risikoschwangerschaft oder unklaren Untersuchungsergebnissen können weitere Ultraschalluntersuchungen wie ein Fein-Ultraschall (Organ-Ultraschall) sinnvoll sein und von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden. Diese Untersuchung geht über den Basis-Ultraschall hinaus und darf nur von Ärztinnen und Ärzten gemacht werden, die sich speziell dafür qualifiziert haben. Ein Fein-Ultraschall ist auch auf Wunsch der Frau möglich. Er ist dann eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), die selbst bezahlt werden muss.

Das Ersttrimester-Screening oder den Fein-Ultraschall können Sie in einer Praxis für Pränatal-Diagnostik durchführen lassen. Wir stellen Ihnen gerne Adressen zur Verfügung.

 

Pränataldiagnostik

Bei Schwangeren über 35 Jahren oder mit angeborenen Erkrankungen in der Familie oder manchen eigenen Vorerkrankungen besteht ein erhöhten Risiko für das Auftreten einer Chromosomenstörung oder anderer Fehlbildungen. In diesem Fall wird Ihnen eventuell eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniocentese oder Chorionzottenbiopsie) empfohlen werden. Diese Untersuchungen werden meist in der ca. 13-17. SSW durchgeführt und bringen ein relativ genaues Ergebnis. Allerdings besteht bei diesen Eingriffen ein Fehlgeburtsrisiko auch bei einem gesunden Kind von ca. 1%.

Bei erhöhtem Risiko gibt es die Möglichkeit spezieller Ultraschalluntersuchungen im Rahmen der Pränataldiagnostik.

Untersuchungen in der Schwangerschaft

Mutterschaftslabor

Am Anfang der Schwangerschaft wird Ihnen Blut abgenommen, Blutgruppe und Rhesusfaktor wer-den ebenso wie die Immunität gegen Röteln, falls Sie nicht geimpft sind, bestimmt. Eine Untersuchung auf bestimmte Infektionskrankheiten wie Syphilis wird durchgeführt. Ein HIV Test wird allen Schwangeren empfohlen, da man bei einer HIV Infektion der Mutter mit Medikamenten das Kind vor einer vorgeburtlichen Ansteckung schützen kann. Dieser Test ist freiwillig, allerdings ist ein HIV Test Voraussetzung, wenn man einen Teil der Geburt in der Gebärwanne verbringen möchte. Die Labor- Untersuchungen werden ebenso wie die Ergebnisse der Mutterschaftsvorsorge-Untersuchungen im Mutterpass dokumentiert.

 

Zuckerbelastungstest

Eine eventuell in der Schwangerschaft auftretende Zuckererkrankung der Mutter (Gestationsdiabetes) ist mit einem erhöhten Risiko von Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt für Mutter und Kind verbunden. Deshalb wird für alle Schwangeren in der ca. 24.-28.SSW ein Screening auf Gestationsdiabetes empfohlen und von den Krankenkassen erstattet. 

Merkblatt: Test auf Schwangerschaftsdiabetes

Ich bin schwanger. Warum wird allen schwangeren Frauen ein Test auf Schwangerschaftsdiabetes angeboten?

Dieses Merkblatt erläutert, warum allen Schwangeren ein Test auf Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) angeboten wird. Sie erfahren unter anderem wie der Test abläuft, welche Folgen ein Schwangerschaftsdiabetes haben kann und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Die wichtigsten Informationen:

Sie müssen mindestens 1 Std. vorher , etwas gegessen haben!

 Bei einem Schwangerschaftsdiabetes sind die Blutzuckerwerte erhöht. Damit nimmt das Risiko für bestimmte seltene Geburtskomplikationen etwas zu. Das Risiko kann aber meist schon durch eine Umstellung der Ernährung wieder normalisiert werden.

 Wenn Schwangerschaftsdiabetes festgestellt wird, eröffnet dies die Möglichkeit, selbst etwas dagegen zu tun.

 Die weitaus meisten Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes haben eine ansonsten normale Schwangerschaft und bringen ein gesundes Kind zur Welt.

 Schwangerschaftsdiabetes bedeutet nicht, dass Sie dauerhaft zuckerkrank sind (Diabetes Typ 1 oder Typ 2).

Sie haben Anspruch auf einen Test auf Schwangerschaftsdiabetes.

Sie haben selbstverständlich auch das Recht, diesen Test abzulehnen.

 

Was ist Schwangerschaftsdiabetes?

Bei den meisten Frauen bleiben die Blutzuckerwerte während der Schwangerschaft normal. Wenn der Blutzucker während der Schwangerschaft jedoch bestimmte Werte übersteigt, sprechen Fachleute von Schwangerschaftsdiabetes. Sehr hohe Blutzuckerwerte können ein Zeichen sein, dass eine Frau schon vor der Schwangerschaft einen Diabetes aufwies, ohne davon zu wissen. Diesen Frauen wird eine besondere Betreuung angeboten, über die Ärztinnen und Ärzte dann informieren.

Erhöhte Blutzuckerwerte treten häufiger bei Frauen mit starkem Übergewicht, mit Verwandten mit Diabetes oder einem früheren Schwangerschaftsdiabetes auf. Vielleicht wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie schon zu Beginn der Schwangerschaft nach solchen Faktoren fragen und dann zu einem Test raten.

Welche Folgen kann ein Schwangerschaftsdiabetes haben und was ändert eine Behandlung?

Wohl jede Schwangere wünscht sich eine normale Schwangerschaft und Geburt. Wichtig ist deshalb zu wissen, dass sich auch bei den meisten Schwangeren mit Schwangerschaftsdiabetes das Kind ganz normal entwickelt. Es gibt jedoch Frauen, bei denen eine Behandlung Vorteile hat. Kinder von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes sind bei Geburt im Durchschnitt etwas schwerer. Das alleine ist kein Grund zur Beunruhigung. Bei größeren Kindern kommt es aber nach Austritt des Kopfes häufiger zu einer Verzögerung der Geburt. Bei einer solchen„Schulterdystokie“ müssen Hebammen und Ärzte dann ohne Verzögerung reagieren, dabei kommt es manchmal zu Verletzungen bei Mutter oder Kind.

Auch wenn diese Verletzungen nur selten bleibende Folgen haben – Schulterdystokien sind seltener, wenn ein Schwangerschafts-diabetes behandelt wird. In Studien zeigte sich: Während es ohne Behandlung bei 3 bis 4 von 100 Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes zu einer Schulterdystokie kam, war dies nach einer Behandlung nur bei 1 bis 2 von 100 der Geburten der Fall.

Bei erhöhtem Blutzucker steigt zudem das Risiko für eine ebenfalls seltene Schwangerschafts-erkrankung, die sogenannte Präeklampsie. Diese geht mit einer erhöhten Eiweißausscheidung im Urin einher, der Blutdruck steigt und es kommt zu Wassereinlagerungen im Körper. Ohne Behandlung kann eine Präeklampsie Mutter und Kind schaden. Dem kann eine Behandlung des Schwangerschaftsdiabetes nach heutigem Kenntnisstand vorbeugen.

Wie wird Schwangerschaftsdiabetes festgestellt?

Die beste Methode, einen Schwangerschaftsdiabetes festzustellen, ist ein Zuckertest (Glukosebelastungstest). Der Test misst, wie der Körper auf eine größere Menge Traubenzucker (Glukose) reagiert. Für die Mutter und das Baby bringt der Test keine Risiken mit sich, aber manche Frauen empfinden die süße Flüssigkeit als unangenehm.

Der Zuckertest wird im 6. oder 7. Schwangerschaftsmonat (24.-28.SSW) angeboten. Wenn Sie sich dafür entscheiden, machen Sie zunächst einen Vortest, bei dem Sie ein Glas Wasser mit 50 Gramm Zucker trinken. Für diesen Vortest müssen Sie nicht nüchtern sein. Nach einer Stunde wird Ihnen Blut aus einer Armvene abgenommen und die Höhe des Blutzuckers bestimmt. Liegt der Wert unter 7,5 Millimol pro Liter (mmol/l, das entspricht 135 mg/dl) ist das Ergebnis unauffällig und der Test beendet.

Wird im Vortest ein erhöhter Wert gefunden, ist das noch keine Diagnose. Der Vortest dient dazu, die Frauen zu erkennen, denen dann ein zweiter, entscheidender Zuckertest angeboten wird.

Dieser zweite Test ist aufwändiger: Für diesen „Diagnosetest“ muss die Schwangere nüchtern sein, das heißt, mindestens acht Stunden nichts gegessen oder getrunken haben. Nur Wasser ist erlaubt. Der Test beginnt damit, dass der Frau nüchtern Blut abgenommen wird. Erst dann trinkt sie eine Zuckerlösung mit 75 Gramm Glukose. Nach einer und nach zwei Stunden wird erneut Blut aus einer Armvene abgenommen.

Wenn einer der drei folgenden Blutzuckerwerte erreicht oder überschritten ist, wird die Diagnose „Schwangerschaftsdiabetes“ gestellt:

Nüchtern: 5,1 mmol/l (92 mg/dl) Nach einer Stunde: 10,0 mmol/l (180 mg/dl) Nach zwei Stunden: 8,5 mmol/l (153 mg/dl).

Das Ergebnis wird im Mutterpass dokumentiert. Die Kosten beider Tests werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Wie kann ein Schwangerschaftsdiabetes behandelt werden?

Meist kann der erhöhte Blutzucker alleine durch ein Umstellung der Ernährung und mehr Bewegung ausreichend gesenkt werden. Betroffene Frauen erhalten dazu eine spezielle

Beratung. Nur wenige Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes haben so anhaltend hohe Zuckerwerte, dass sie Insulin spritzen sollten. Andere Diabetes-Medikamente sind für schwangere Frauen nicht zugelassen.

Nach der Geburt wird Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes ein erneuter Zuckertest angeboten, um sicher zu sein, dass sich die Blutzuckerwerte wieder normalisiert haben. Dann ist keine weitere Behandlung erforderlich. Allerdings entwickeln Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes später im Leben häufiger einen Typ-2-Diabetes

Der Umgang mit der Diagnose Schwangerschaftsdiabetes

Die Diagnose „Schwangerschaftsdiabetes“ kommt oft aus heiterem Himmel. Es sind ja keine Beschwerden spürbar. Die Sorge um das Wohlbefinden des Kindes und um die eigene Gesundheit kann dann die Schwangerschaft belasten. Auch die zur Behandlung gehörenden Umstellungen sind anfangs gewöhnungsbedürftig. Sie können aber schnell zu einem selbstverständlichen Teil des Alltags werden. Und es ist wichtig, eins nicht aus dem Blick zu verlieren: Auch mit Schwangerschaftsdiabetes kommen die allermeisten Kinder gesund zur Welt.

Weitere Informationen zum Thema Schwangerschaftsdiabetes finden Sie auf Gesundheitsinformation.de.

Nach : Rapid Report P11-01 Version 1.1 Merkblatt: Test auf Schwangerschaftsdiabetes 15.12.2011 Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

 


Test auf ß-Streptokokken

Vaginalinfektion mit ß-häm. Streptokokken treten in 5-10% aller Abstriche auf. Für Sie ist das kein Problem, bei einer vaginalen Geburt jedoch für Ihr Kind, weil es dadurch eine Neugeborenensepsis bekommen kann. Wir empfehlen diesen Test ab der 33. SSW. Das gibt die Möglichkeit ein Antibiotikum zu verabreichen und damit eine Übertragung auf das Neugeborene zu verhindern.

 

CTG

In den letzten Wochen der Schwangerschaft (ca. ab der 30. SSW) werden mit dem Herzton –Wehen-Schreiber (CTG) die Herztöne des Kindes und etwaige Kontraktionen der Gebärmutter aufgezeichnet.

 

Anmeldung in der Entbindungsklinik

Ca. 4 Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin sollten Sie sich in der Entbindungsklinik vorstellen zur Planung der Geburt. Auch wenn Sie eine völlig gesunde Schwangere sind und es einfach auf sich zukommen lassen möchten, ist es sinnvoll, die Geburtsklinik schon vorher in Ruhe kennen zu lernen. Sie erhalten für die Geburtsplanung eine Überweisung von uns und sollten einen Termin dort vorab vereinbaren.

Der Geburtstermin ist da - das Kind noch nicht

Vorgehen bei Terminüberschreitung: nun kommen Sie alle 2 Tage in die Praxis für CTG-Kontrollen. Diese werden teilweise durch Ultraschalluntersuchungen (Fruchtwassermessung) ergänzt. Sieht alles gut aus, können wir bis zu 10 Tage warten. Danach würden wir Sie in die Klink zur medikamentösen Geburtseinleitung einweisen.

Haben Sie einen insulinpflichtigen Gestationsdiabetes? In diesem Falle wird ab dem errechneten Termin direkt eingeleitet.

Gut durch die Schwangerschaft

Viele neue Fragen in der Schwangerschaft. Wenn Sie im Internet nach Informationen suchen, empfehlen wir Ihnen, auf seriösen Seiten nachzulesen, zum Beispiel auf der Seite des Berufsverbandes der Frauenärzte: "Frauenärzte im Netz". Hier können Sie sicher sein, geprüfte Antworten zu finden. 

Und jetzt wünschen wir Ihnen einen schönen und glücklichen Weg durch die Zeit der "anderen Umstände! Bis bald bei uns in der Praxis.